Drei Etagen Buttercreme – und ein Ziel, das größer ist als jede Zahl
12.06.2025

Meine Bonus-Oma (so nenne ich die Oma meines Mannes) ist gestern 88 Jahre jung geworden.
Bei der Frage, was sie denn so Schönes an dem Tag gemacht hat, kam direkt:
„Ja, wir haben schön angestoßen und alle haben sich gemeldet und an mich gedacht.“
Das war ihr aber gar nicht so wichtig.
Nach kurzer Zeit meinte sie direkt:
„Sabrina, ich freue mich auf meine dreistöckige Torte zum 90. Geburtstag, die du mir backen wirst.“
Das hatte ich ihr nämlich zum 84. Geburtstag versprochen.
Ich habe zu ihr gesagt:
„Oma, zu deinem 90. backe ich dir eine Torte – zusammen mit meinem Schwiegervater. Und du darfst dir aussuchen, was du möchtest.“
Ja, was soll ich sagen? Meine Bonus-Oma denkt gerne groß.
Sie wünscht sich drei fette Etagen mit Buttercreme und rosa Marzipanüberzug. Natürlich.
Eine Torte, ein Versprechen und der Blick nach vorn
Jetzt denkst du dir vielleicht: Schöne Geschichte – aber was hat das mit meinem Business zu tun?
Ne ganze Menge.
Denn wie setzt du dir eigentlich Ziele in deinem Business?
Ich bin jetzt seit über zehn Jahren selbstständig. Das war nie mein großer Traum, das hat sich einfach so ergeben.
Und wie sich herausgestellt hat, bin ich ziemlich gut darin.
Es macht mir, trotz aller Widrigkeiten, einfach Spaß.
Ziele, die wachsen wie Hefeteig
Früher hatte ich keine Jahrespläne. Kein Umsatzziel. Kein großes Wachstumsvorhaben.
Es sollte einfach zum Leben reichen.
Das hat sich mit der Gründung der GmbH ziemlich schnell geändert.
Plötzlich brauchte es Businesspläne. Nicht nur für den nächsten Monat, sondern für die nächsten Jahre.
Eine Art Glaskugel fürs Unternehmen.
Und ehrlich? Das fiel mir ziemlich schwer.
Klar, man kann fixe und variable Kosten zusammenrechnen, ein bisschen was draufpacken – und davon ausgehen, dass man jedes Jahr ein bisschen wächst.
So wünscht es sich die Wirtschaft.
Aber wir wissen doch: So läuft es oft nicht.
Vom Bauchgefühl zur Glaskugel
Viele Ziele in meinem Business lassen sich gar nicht so leicht messen.
Natürlich machen wir eine Jahresauswertung. Das übernimmt die Steuerberaterin sowieso.
Aber was ist mit meinen ganz persönlichen Zielen?
Mit dem, was ich durch mein Unternehmen wirklich erreichen will?
Mit meinem eigenen Wachstum?
Anfang des Jahres setzen wir uns zusammen und stellen Fragen:
Wie viel Umsatz wollen wir generieren?
Wie viele Kund:innen brauchen wir dafür?
Ist unsere Ausrichtung noch stimmig?
Wo wollen wir uns weiterentwickeln?
Diese Ziele brechen wir aufs Quartal runter.
Drei Hauptziele pro Quartal.
Die wiederum teile ich in Monats- und Wochenziele – sortiert nach Priorität.
Jede Woche richte ich mich neu aus.
Am Monatsende ziehe ich ein Resümee: Arbeite ich wirklich noch an meinem Quartalsziel?
Und ja, jetzt – zur Halbzeit des Jahres – stelle ich mal wieder fest:
Ich habe meine Jahresziele ganz schön hoch gesteckt.
Nicht, weil sie unerreichbar wären.
Sondern weil ich generell hoch ziele.
Denn nur so entsteht Wachstum.
Nicht alles, was zählt, kann man zählen
Aber noch wichtiger als alle Zahlen sind für mich die Ziele, die sich nicht so leicht messen lassen.
Welche Werte will ich mit meinem Unternehmen leben?
Was möchte ich wirklich bewirken?
Wie kann mein Unternehmen auch mir etwas geben?
Mit wem möchte ich arbeiten?
Wer inspiriert mich – und wie kann ich weiter wachsen?
Das sind keine Zahlen.
Das sind Herzensfragen.
Und oft sind es die schwereren.
Zwischen Buttercreme und Business-Vision
Wenn ich an die dreistöckige Torte in zwei Jahren denke, ist das mehr als ein Backprojekt.
Das ist ein Bild für alles, was ich mir selbst und meinem Business zutraue.
Nicht nur als Unternehmerin, sondern als Mensch.
Denn Unternehmen sollten nicht nur Zahlen hinterherjagen.
Versteh mich nicht falsch – Zahlen sind wichtig.
Wenn der Rubel nicht rollt, stehst du vor ganz anderen Herausforderungen.
Aber ich finde:
Die nicht messbaren Ziele sollten mehr ins Rampenlicht rücken.
Sie machen den Unterschied.
Sie machen es menschlich.
Torten, Träume und echtes Wachstum
Ich fang dann schon mal mit meiner Recherche und dem Probebacken an.
Denn eine dreistöckige Torte habe ich noch nie gebacken.
Aber genau das ist der Punkt:
Große Ziele sind oft die, bei denen wir noch nicht wissen, wie es geht.
Und trotzdem freuen wir uns drauf.
Ich fang dann schon mal an – mit Herz und Mehl
Und du?
Was ist deine dreistöckige Torte?
Welche Ziele hast du dir gesteckt – die messbaren und die anderen?
Erzähl mir gern davon. Ich bin gespannt.